Untersuchungen in der Schwangerschaft: Vom Toxoplasmose-Test bis zum Zuckertest
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Wann solltest du nach einem positiven Schwangerschaftstest zum Frauenarzt? Wie und warum wird der Geburtstermin berechnet? Und ab wann sieht man eigentlich den Herzschlag des Babys? Warum Folsäure gerade in den ersten SSW wichtig ist und warum Schwangere einen Toxoplasmose-Test machen sollten, erfährst du hier. Übrigens auch ab wann ein CTG geschrieben wird und wann du alle 2 Wochen zur Vorsorge gehen solltest.
Im Experteninterview mit der Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Judith Bildau spreche ich über die Untersuchungen in der Schwangerschaft.
Geburtstermin berechnen – Warum ist das wichtig?
Es ist wichtig den voraussichtlichen Geburtstermin zu Beginn der Schwangerschaft relativ genau zu bestimmen, da man dann im Verlauf weiß, ob das Ungeborene passend dazu wächst und ausreichend versorgt ist.
Geburtstermin – Warum misst der Frauenarzt mit dem Ultraschallgerät nach?
Da der Eisprung nicht immer regelmäßig ist, wird am Anfang der Schwangerschaft das Baby exakt ausgemessen.
Es wird kontrolliert, ob die Größe zur Schwangerschaftswoche passt. Ggf. wird dann das Schwangerschaftsalter und der errechnete Geburtstermin korrigiert.
Folsäure – Warum sollten die Speicher schon vor der Schwangerschaft gut gefüllt sein?
Ein ausreichender Folsäurespiegel wird schon in einer sehr frühen Entwicklungsphase des Babys benötigt.
Deshalb ist es gut, wenn er schon zu Beginn der Schwangerschaft ausreichend hoch ist.
Schwangerschaftstest – Ab wann funktionieren Frühtests?
Frühtests können schon ab 10 bis 12 Tage nach der Befruchtung positiv sein.
Schwangerschaftstest – Was bedeutet ein zarter blauer Strich?
Das bedeutet in der Regel, dass eine sehr frühe Schwangerschaftswoche vorliegt.
Schwangerschaftstest – Gründe für ein negatives Testergebnis?
Häufig wird der Test zu früh durchgeführt, weswegen noch keine ausreichende ß-HCG-Konzentration im Urin vorhanden ist.
Es kann natürlich auch bedeuten, dass keine Schwangerschaft vorliegt.
Frühe Schwangerschaftsanzeichen – Welche gibt es?
Frühe Schwangerschaftszeichen können sein: spannende Brüste, ein ‘flaues Gefühl im Magen’, Übelkeit, Müdigkeit.
Schwangerschaftstest positiv – Wann das erste Mal zum Frauenarzt?
Ich persönlich empfehle eine erste Vorstellung beim Frauenarzt zwischen der 6. und 7. SSW.
Herzschlag – Ab wann sieht man ihn in der Ultraschalluntersuchung?
Meist sieht man den Herzschlag des Babys das erste Mal zwischen der 6. und 7. SSW.
Bescheinigung für den Arbeitgeber – Ist sie kostenpflichtig?
Es gibt kostenpflichtige Leistungen während der Schwangerschaft, die selbst gezahlt werden müssen (IGEL-Leistungen)
Die Bescheinigung für den Arbeitgeber ist eine IGEL-Leistung.
Schwangerschaftsvorsorge – Wann und warum wird der Blutzuckertest gemacht?
Der orale Glucosetoleranztest (oGTT) wird zwischen der 24. und 28. SSW durchgeführt.
Er dient zur Erkennung eines Schwangerschaftsdiabetes.
Es gibt einen kleinen und einen großen oGTT.
Der kleine OGTT wird von der Krankenkasse bezahlt, der große, genauere oGTT nicht.
Schwangerschaftsvorsorge – Wann und warum wird der Hepatitis-Test gemacht?
Ab der 32. SSW wird ein Hepatitis B-Test bei der werdenden Mama durchgeführt.
Liegt eine Hepatits B-Infektion der Mutter vor, muss das Kind nach der Geburt geimpft werden.
Schwangerschaftsvorsorge – Wann und warum wird der Toxoplasmose-Test gemacht?
Toxoplasmose wird vor allem durch Katzenkot übertragen.
Die Toxoplasmosetests sind IGEL-Leistungen und besonders bei Katzenbesitzerinnen zu empfehlen!
Toxoplasmose kann schwere Schäden am Ungeborenen verursachen.
Die erste Bestimmung erfolgt zu Beginn der Schwangerschaft. Ist der Titer positiv, das heißt, es sind Antikörper vorhanden, gilt die Schwangere als immun.
Ist der Titer negativ, besteht kein Schutz. Der Test sollte noch zweimal in der weiteren Schwangerschaft durchgeführt werden, um auszuschließen, dass es in der Zwischenzeit zu einer Infektion kam.
Schwangerschaftsvorsorge – Wann und warum wird ein Streptokokken-Test gemacht?
Der Streptokokkentest wird ab der 36. SSW durchgeführt.
Hier wird ein vaginaler und rektaler Abstrich zum Nachweis von ß-Streptokokken entnommen.
Der Abstrich ist eine IGEL-Leistung.
Ist der Nachweis von ß-Streptokokken positiv, erhält die Schwangere unter der Geburt ein Antibiotikum, um das Risiko einer Infektion des Babys zu reduzieren.
Diese Bakterien sind nämlich die häufigsten Erreger von Neugeboreneninfektionen.
Mamadoc bedankt sich bei Dr. Judith Bildau für die ausführlichen Informationen über die Untersuchungen in der Schwangerschaft und freut sich auf weitere spannende Interviews mit ihr.
Zum Interview-Partner
Dr. med. Judith Bildau, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Sie ist Mama, Model, Influencerin und Frauenärztin.
Aktuell lebt und arbeitet sie in Rom.
Du willst mehr über Judith erfahren? Dann schau doch mal auf ihrem Instagram-Profil vorbei.