Kinder ertrinken im Pool trotz SchwimmhilfeFarina Kuklinsiki

Wie du dein Kind vor dem Ertrinken schützt

Stell dir vor, dein Kind kann direkt neben dir ertrinken und du bemerkst es nicht.

Kinder ertrinken lautlos. Zu viele Eltern mussten schon diese schlimme Erfahrung machen. ‘Sie waren doch nur wenige Meter entfernt, als es passiert ist.’

Der Kampf ums Überleben wird nicht erkannt, weil Eltern sich durch Reden, Lesen, Telefonieren oder Essen ablenken lassen. Du wirst jetzt bestimmt denken: ich lasse mein Kind keine Sekunde aus den Augen!


Kinder-Notruf:Wer ist im Notfall für dich da? Mamadoc

Doch sogar dann, bemerken viele die Gefahr des Ertrinkens nicht rechtzeitig.

Filme zeigen Ertrinkende lauthals um Hilfe rufend und wild gestikulierend. Im wahren Leben hört man nichts. Bitte sei dir dessen bewusst. Kinder gehen lautlos unter.

Ertrinken ist eine unterschätzte Lebensgefahr im Kleinkindalter. Wasser zieht Kinder magisch an. Die eigene Badewanne oder das Planschbecken können Todesfallen sein. Immer wieder hört und liest man von Badeunfällen. Hier erfährst du, was du tun kannst.

Kinder ertrinken trotz Schwimmfluegel

Erste Hilfe bei ertrinkenden Kindern

Rette dein Kind aus dem Wasser! Lege es mit dem Rücken auf den Boden. Überprüfe die Atmung deines Kindes und ob es bei Bewusstsein ist.

Situation 1 – das Kind atmet noch und ist bei Bewusstsein

Noch mal Glück gehabt?! Das kann täuschen. Ein Badeunfall kann auch erst viel später zu “sekundärem Ertrinken” oder „trockenem Ertrinken“ führen.

Dein Kind atmet scheinbar normal? Bringe es in die Seitenlage und rufe sofort den Rettungsdienst an. 

Jetzt kannst du die nassen Klamotten ausziehen. Wärme dein Kind langsam durch Kleidung oder Decken auf. Lass dein Kind nicht aus den Augen und prüfe durchgehend die Atmung.

Zum Glück kommt es durch das Wasser in den Lungen nur sehr selten zum “sekundären Ertrinken”. Beim „trockenen Ertrinken“ kommt es zum Verkrampfen der Kehlkopfmuskulatur. Das Wasser erreicht die Lungen nie.

Die Atemnot tritt erst nach ein paar Stunden ein. Bei extremer Müdigkeit, Schmerzen im Brustkorb und Problemen beim Atmen solltest du das Kind sehr aufmerksam beobachten.


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Situation 2- Das Kind ist bewusstlos und atmet nicht

Sofort mit der Wiederbelebung beginnen und nicht zu früh damit aufhören. Durch die Unterkühlung im Wasser benötigt der Körper weniger Sauerstoff als sonst. 

Während du direkt mit 5 initialen Beatmungen beginnst, sollte parallel schon der Rettungsdienst verständigt werden.

Ist dein Kind weiterhin nicht bei Bewusstsein, beginne mit der Wiederbelebung/Reanimation:
30 Thoraxkompressionen und 2 Beatmungen im Wechsel
Du hörst nicht damit auf, bis Hilfe kommt und dich ablöst.

Bist du alleine solltest du mindestens 1 Minute lang die Reanimationsmaßnahmen durchgeführt haben, bevor du über die Freisprechfunktion die 112 anrufst.

Hier findest du ein Video zum Thema Wiederbelebung und Reanimation bei Säuglingen und Kindern  der Uni Bonn.

In meinem Beitrag  „Warum du im Notfall nicht den Kinderarzt rufen solltest“ erfährst du, wen du in welcher Situation rufen solltest.


Ertrinken bei Kindern wird oft nicht erkannt-hier einige Fakten

So schützt du dein Kind vor dem Ertrinken:

  • Lass dein Baby oder Kind niemals unbeaufsichtigt planschen. Weder in der Badewanne, im Meer, noch im Planschbecken. Auch der Gartenteich, eine Pfütze, ein Eimer, eine Schubkarre oder eine Regentonne können zur Gefahr werden.
  • Sichere alle Wasserstellen ab. Wenn du einen Pool oder Teich besitzt, solltest du diesen nicht frei zugänglich für Kinder lassen. Regenwasser kann sich an bestimmten Plätzen im Garten oder dem Balkon ansammeln und zu Gefahr werden.
  • Schwimmhilfen bieten keinen sicheren Schutz vor dem Ertrinken. Du solltest immer dabei bleiben und dein Kind genau im Auge haben.
  • Dein Kind sollte so früh wie möglich schwimmen lernen. Ab circa drei Jahren kann man regelmäßig mit den Kleinen üben. Übung macht den Meister. Bleib dran, dein Kind verlernt das Schwimmen sonst wieder.

Sei wachsam und gehe mit offenen Augen durch den Alltag. Vielleicht entdeckst du ja noch die ein oder andere Gefahrenstelle.

Auf was du achten solltest, wenn dein Kind untergegangen ist

  • Blässe
  • Blaufärbung von Lippen und Gesicht
  • Husten mit Auswurf
  • Bewusstlosigkeit und Atemstillstand

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Dieses Video zum Thema lautloses Ertrinken (SLRG – Ihre Rettungsschwimmer)  macht die Gefahr fühlbar. Ich bin mir sicher, dass dieser Link dabei hilft, die Gefahr des Ertrinkens besser zu verstehen. 

Ab welchem Alter dein Kind schwimmen lernen kann?
Experten empfehlen einen Schwimmkurs bereits ab 4 Jahren!
Hier findest du mehr Infos!
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/3-6-jahre/schwimmen-lernen/


Erste Hilfe. Notfall bei Kindern

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